«Ein Mann der wenigen aber wichtigen Worte»

An der Generalversammlung des Baumeisterverbandes des Kantons Glarus am letzten Freitag übergab Hannes Schiesser sein Amt als Präsident an seinen Nachfolger Stefan Gnädinger. Verschiedene Wegbegleiter würdigten die zielgerichtete Art und das grosse Engagement des Scheidenden.



(v.l.n.r.) Der scheidende Präsident Hannes Schiesser, der neugewählte Präsidemt Stefan Gnädinger und das neue Vorstandsmitglied Nadine Schiesser (Bilder: edi huber)
(v.l.n.r.) Der scheidende Präsident Hannes Schiesser, der neugewählte Präsidemt Stefan Gnädinger und das neue Vorstandsmitglied Nadine Schiesser (Bilder: edi huber)

In seinem Amt hätte er es mit unterschiedlichsten Charakteren zu tun, meinte Gian-Luca Lardi, Präsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes, an der Generalversammlung des Baumeisterverbandes des Kantons Glarus am letzten Freitag im Zirkus Mugg. «Ein Charakter, wie der von Hannes Schiesser, ist dabei mehr als angenehm.» Schiesser hatte in der Zeit als Präsident der «Sektion» Glarus auch Einsitz im Zentralvorstand und konnte da mehr als einmal, laut Lardi, eine langandauernde Diskussionsrunde mit nur einer Wortmeldung beenden und zu einem Abschluss bringen. «Dabei stand aber immer die Sache im Zentrum, genauso wie die Anliegen des Glarnerlands.» Auch sein Nachfolger Stefan Gnädinger würdigte das Engagement von Schiesser in den letzten 20 Jahren im kantonalen Vorstand, davon sechs als dessen Präsident. Gemeindepräsident Hansruedi Forrer attestierte, dass Schiesser die erwähnten positiven Eigenschaften nicht nur als Präsident, sondern auch als Gemeinderat in das Gremium einbrachte. «Nicht nur mir wird Hannes im Gemeinderat fehlen. Du sollst jetzt aber auch mal deine neue Freizeit geniessen.» Neben verschiedenen Präsenten wurde Schiesser auch mit der Ehrenmitgliedschaft beschenkt. Zudem wurde seine Tochter Nadine Schiesser neu in den Vorstand gewählt.
In seinem letzten Jahresbericht blickt Hannes Schiesser nochmals vor allem auf die Bautätigkeit im Kanton Glarus. «Nach den Corona-Jahren ist ja eigentlich wieder Normalität eingekehrt. Obwohl das mit Blick auf die Konflikte in der Ukraine und dem Nahen Osten vielleicht das falsche Wort ist.» Aber der Baubranche gerade im Kanton Glarus gehe es aber eigentlich gut, auch weil fast 80 Prozent der Aufträge ausserhalb des Kantons anfallen. Hier spüre man schon auch, dass die fehlenden Nutzungspläne in Glarus Nord und Süd gerade das Bauen im privaten Bereich erschweren.
Eine weitere grosse Herausforderung ist zudem der Fachkräftemangel und die fehlenden Lehrlinge. «Hier haben wir auch im letzten Jahr einiges unternommen. Frische Ideen sind hier sicher aber weiter nötig.» Auch um mehr Quereinsteiger auf die Baustellen zu bringen.
Bei seinem letzten Besuch als Baudirektor blickte auch Landesstatthalter Kaspar Becker in die Zukunft. «Die finanziellen Aussichten für den Kanton sind bekanntlich nicht ganz rosig.» Notwendige Investitionen in die Infrastruktur dürften aber nicht gekürzt werden. «Denn hier hat man sehr schnell am falschen Ende gespart.»
Den Abschluss des Abends bildete ein feines Essen aus der Zirkus-Mugg-Küche, sowie der Auftritt von Komiker Claudio Zuccolini.