Glarner Senioren besuchten einen Zeitzeugen des zweiten Weltkrieges

Die Verteidigungs-Festung der Schweizer Armee im Niederberg in Näfels ist erst seit 1999 der Öffentlichkeit zugänglich. 45 Glarner Seniorinnen und Senioren meldeten sich für eine Führung im historischen Artiellerie-Fort Niederberg an. Die Führungen mussten auf zwei Tage aufgeteilt werden. Speziell ist, dass weit mehr als die Hälfte der Besucher alleinstehende Frauen sind! Die Besucher wurden nicht enttäuscht. Die Festung bietet viel.



Drei Sulzer Dieselmotoren für die Notstromanlage
Drei Sulzer Dieselmotoren für die Notstromanlage

Die Festung Niederberg gehörte zum berühmten Reduit des zweiten Weltkrieges. Sie wurde 1941 in nur einem Jahr gebaut. Die Kosten beliefen sich auf 4, 2 Mio. Franken, was heute eine sehr grosse Investition wäre. Die Werke Niederberg (Näfels) und Beglingen (Mollis) hatten den Auftrag, den Durchbruch eines Gegners Richtung Glarus–Klausenpass und schliesslich Gotthard zu verhindern. Die Sperre bestand aus vielen Bunkern und dem Wassergraben in Näfels.

Das Fort Niederberg in Näfels besteht aus rund 400 m Hauptstollen. Es wurde an alles gedacht: 4 Kavernen für die Unterkunft für 170 Soldaten, einen Speisesaal für ca. 50 Soldaten, eine grosse Küche, eine Lüftungszentrale, drei riesige Sulzer Dieselmotoren für die Notstromanlage, zwei Munitionsmagazine, ein Krankenzimmer mit Operationszimmer und Badewanne, eine Telefonzentrale, ein Schiessbüro, ein Wasserreservoir, WC-Anlagen und Duschen, eine Post, ein Gefängnis und sogar einen Bestattungsraum. Als Bewaffnung waren vier 7,5 cm. Kanonen (Balthasar, Ruedi, Andreas, Viktor). Notausgänge waren immer gegen den Feind geöffnet. Mehrere Beobachtungsposten befanden sich in Bunkern in der Umgebung. Die Anlage beeindruckte. Die Militärgeschichte wurde lebendig und anschaulich von Daniel Fischli vorgetragen.

Über alle Aktivitäten der GLARNER SENIOREN kann man sich unter: www.glarnersenioren.ch informieren. ae