Ganz kurz begrüsste Ivo Oertli, Kirchenpräsident. Der Referent zeigt auf, was sich nach seiner Wahl in den Kirchenrat – dies anno 1978 – alles ereignet hat, bis hin zum Heutigen. In die vielen Jahrzehnte falle beispielsweise die Sammlung «Brot für alle», die sich über mehrere Jahre erstreckende Sammlung fürs stets gleiche, projektgebundene Vorhaben; eine erste Reise nach Indien, dann nach Senegal. Eine Gruppe aus unserer Gemeinde reiste 1995 und 2003 nach Afrika und konnte sich davon überzeugen, dass mit dem Projekt CERFLA (Centre d `Etudes de Recherche et de Formation en Langues Africaine) im Gebiete Linguère wirklich nachhaltige Fortschritte resultieren, dies in einer äusserst abgelegenen, topfebenen, verkehrstechnisch schlecht erschlossenen Region im Nordwesten Senegals.
Dr. Daniel Brunner zeigt auf, wie sich alles entwickelt hat, wie nach Indien die Schwerpunkte der Arbeit in Senegal verwirklicht werden konnten, vorerst mit Ausbildungskursen in sieben Dörfern, heute sind es 265 Gemeinden mit zehn Alphabetisierungszentren. Dazu kommen Massnahmen, mit denen die wirtschaftliche Situation der ortsansässigen Bevölkerung deutlich verbessert werden konnte. Im Mittelpunkt – das wurde mit Sequenzen eines Begleitfilms, der vor einem Jahr dank HEKS entstand – stehen Frauen, die sich mit grosser Selbstverständlichkeit über ihre Stellung, die Alltagsarbeit und das erworbene Wissen äusserten. Sie führen Buch über Einnahmen und Ausgaben, kennen sich mit der Milchverarbeitung und der Vermarktung von Produkten aus, geben erworbenes Wissen bereitwilligst weiter. Für die Projektverantwortliche vor Ort ist bedeutsam, dass auf die Erwartungen der ortsansässigen Bevölkerung nachhaltig eingegangen wird. Das betrifft auch Hilfen bei politischen Prozessen, Brunnenbau, Zugang zu verfügbaren Quellen, Hirtengesetz und anderes. Es wird ein Sensibilisieren in die Wege geleitet, dass für alle enorm wichtig ist.
Im Verlaufe der Erläuterungen zu einzelnen Filmsequenzen wurde angemerkt, wie bedrohlich die Versalzung der Weideflächen ist; wie die Zahl der Nomaden zurückgeht, weil die Bedeutung der Schulbildung erkannt worden ist: welche Verantwortlichkeiten den Männern zufällt; welchen Stellenwert gelebte Traditionen haben; wie sich Konflikte zwischen Wanderhirten und Viehzüchtern auswirken. Frauen erzählten kenntnisreich, was in ihren Alltag fällt – es betrifft beispielsweise Einkaufen, Bezahlen des Schulgeldes, Milchverarbeitung, Abrechnen der Einnahmen. Es wurde mit beeindruckender Selbstverständlichkeit enorm Bedeutsames erwähnt.
Zwischen 1981 und 2003 hat Ennenda für das Projekt über eine Million Franken gesammelt, auf die gesamte Arbeit in Senegal entfallen seit 1992 rund 850 000 Franken. Das grosszügige, nicht selbstverständliche Unterstützen verdankte der Referent nachhaltig. Fragen und deren Beantwortung betrafen die gegenwärtige politische Situation und den Einfluss der Zentralregierung; den starken Einfluss von Frankreich, die ausbleibenden Regenfälle samt grosser Trockenheit und anderes.
Ivo Oertli verdankte die sehr wissenswerten Ausführungen, überreichte ein kleines Präsent und lud dann zum Verweilen beim offerierten Apéro ein.